Darmstädter Echo
26.10.2013

Ärztehaus – Im Dezember wollen Investoren den Spatenstich in Groß-Umstadt vollziehen

Der Kreis dreht an seinen beiden Klinikstandorten in Groß-Umstadt und Jugenheim am großen Rad. So entsteht bald in Umstadt ein großes Ärztehaus.

GROSS-UMSTADT.

Das Krankenhaus des Landkreises Darmstadt-Dieburg in Groß-Umstadt ist seit Jahren auch Baustelle. Angefangen mit dem „Anflanschen“ von Sanitärräumen ans hohe Bettenhaus und weiter mit den Neubauten der Klinik für seelische Gesundheit sowie Erweiterung der Geriatrie geht es jetzt an die Errichtung eines neuen Ärztehauses. Die privaten Investoren Peter Biskupek und Ulrich Scheinert wollen noch in diesem Jahr den Spatenstich vollziehen.

Das Investoren-Duo war als einziger Bewerber für das 1920 Quadratmeter große Baugrundstück auf dem Klinikgelände übrig geblieben, der bereit war, dafür den Mindestpreis von 500 000 Euro zu zahlen. Die Vergabe des Projektes an einen privaten Investor hatte Landrat Klaus Peter Schellhaas mit dem auch ansonsten hohen Investitionsbedarf für die Kreisklinik begründet, die ja auch ein komplett neues Bettenhaus erhalten soll. Das Ärztehaus brauche man als Interimsunterkunft für die Klinikverwaltung, außerdem für die vom Kreis mitbetriebene Krankenpflegeschule, eine Dialysestation und die Ansiedlung verschiedener Ärzte, mit denen man die Zusammenarbeit suche.

Die Linke im Kreisparlament kritisierte die Vergabe öffentlichen Geländes für die Gesundheitsfürsorge an Private und lehnte den Verkauf als einzige politische Kraft im Kreistag ab. Manche Groß-Umstädter Kommunalpolitiker sahen in dem Projekt eine überflüssige Konkurrenz für die zwei in der Kernstadt bereits bestehenden medizinischen Zentren, andere sorgten sich um die Verschattung von Nachbargebäuden und wachsende Verkehrsbelastung. Trotzdem hat das Stadtparlament Baurecht geschaffen.

Die vor gut einem Jahr präsentierten Entwürfe für das Gebäude zeigten einen in die Hanglage eingebetteten, fünfgeschossigen Baukörper, der über eine Tiefgarage verfügt und oberirdisch vier Geschosse sehen lässt. Es ist ein etwa 63 Meter langer, 17 Meter breiter, in Ost-West-Richtung verlaufender Riegel.

Spatenstich im Dezember

„An den Maßen hat sich nichts geändert“, versichert Investor Peter Biskupek in einem Telefongespräch. „Wir erweitern den Baukörper lediglich um eine Technikzentrale auf dem Dach.“ Mit dem Bau hätte das Darmstädter Investorenduo gerne etwas früher begonnen, doch verzögerten sich vorbereitende Arbeiten wie die Verlegung von Gas- und Wasserleitungen. Gegenwärtig wird die Einfahrt zum Krankenhausgelände neu gestaltet, um auf dem Baugrundstück Raum für den Neubau zu schaffen. Biskupek stellt den Beginn der Erdarbeiten für „Anfang bis Mitte Dezember“ in Aussicht – und einen ersten Spatenstich mit Vertretern von Politik und Verwaltung.

Mit der Vermietung der Nutzflächen sei man bereits weit. Zwei komplette Etagen habe sich die Krankenhausverwaltung reserviert, zudem ziehe die Krankenpflegeschule ein, an eine Integration der Senio-Altenpflegeschule sei allerdings nicht mehr gedacht. Außerdem werde das derzeit noch unten in der Stadt beheimatete Dialyse-Zentrum Mieter. Später – nach Wiederauszug der Verwaltung – gebe es erhebliche innere Erweiterungsmöglichkeiten.